Jenny Scherrer

In meiner Tätigkeit als Aktivierungsfachfrau in der Psychiatrie war ich täglich mit intensiven menschlichen Erfahrungen konfrontiert – erfüllend, aber oft auch emotional fordernd. Mit der Zeit merkte ich, wie schwer es mir fiel, wirklich abzuschalten. Ich fühlte mich häufig überreizt, mein Nervensystem stand unter Dauerspannung.

Yoga wurde zunächst zu einem Ausgleich – ein Ort, an dem ich wieder in meinen Körper zurückfinden, durchatmen und zur Ruhe kommen konnte. Die regelmäßige Praxis half mir, mich zu regulieren, bewusster mit meinen Grenzen umzugehen und mir selbst wieder näher zu kommen.

Mit der Zeit wuchs mein Interesse, tiefer zu gehen – über die körperliche Ebene hinaus. Yoga wurde für mich mehr als Bewegung: ein Weg der Selbsterforschung, Erdung und Verbindung – mit mir selbst, meinem Körper und etwas Größerem.

So entschied ich mich, 2015 die 200h Yogalehrerausbildung in Indonesien zu absolvieren. Vier Jahre später vertiefte ich meine Praxis mit dem 300h Advanced Teacher Training in Zürich. Seither habe ich mich kontinuierlich weitergebildet.

Meine langjährige Erfahrung als Aktivierungsfachfrau in der Psychiatrie hat mein Verständnis für das Nervensystem, menschliche Entwicklungsprozesse und den Wert von Selbstfürsorge wesentlich geprägt. In meiner beruflichen Tätigkeit war ich täglich mit herausfordernden Situationen konfrontiert – Yoga wurde dabei zu meinem Ausgleich, meiner Ressource und letztlich zu meiner Berufung.

Nach Abschluss meiner Grundausbildungen zog es mich in die Welt und ich habe für ein Jahr lang mein gesamtes Umfeld hinter mir gelassen.

Meine Reiselust führte mich unter anderem nach Südostasien, wo ich nicht nur neue Kulturen entdecken durfte, sondern auch drei Monate lang ehrenamtlich in einem Kinderheim in Thailand gearbeitet habe – in der Schule sowie im Bereich Physiotherapie. In Indien durfte ich einen Monat mit einem Yogi in einem Ashram praktizieren und habe in Thailand eine Weiterbildung in Yogatherapie besucht.

Im Jahr 2025 bin ich Mutter geworden – ein zutiefst bewegendes Erlebnis, das nicht nur Freude, sondern auch schwerwiegende Komplikationen mit sich brachte. Diese herausfordernde Zeit war für mich eine tiefgreifende Erfahrung, die mein Sichtweise auf das Leben nachhaltig verändert hat.

Sie hat mich dazu veranlasst, vermehrt auf meine Intuition zu hören, meiner inneren Stimme zu vertrauen und mich noch bewusster mit meinem Körper und meiner weiblichen Kraft zu verbinden. In diesem Prozess ist mein Interesse an der Weisheit des weiblichen Körpers, an der Magie des Schwangerseins und an den feinen, oft unsichtbaren Ebenen des Frauseins stark gewachsen.

Diese Erfahrung hat mich nicht nur gestärkt, sondern auch mein Bewusstsein erweitert – für das Wunder des Lebens, für die Bedeutung von Selbstfürsorge und für die immense Kraft, die in jeder Frau steckt.

In meiner Arbeit verbinde ich fundiertes Wissen aus verschiedenen Yogaausbildungen mit therapeutischen Aspekten aus meiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Psychiatrie und Psychologie. Ergänzt wird dieses Wissen durch meine Erstausbildung als Fitnessinstruktorin, meine persönliche Erfahrung mit MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) sowie durch intensive Prozesse im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung.

Diese Kombination erlaubt es mir, Körper, Geist und Seele ganzheitlich anzusprechen – achtsam, bodenständig und mit einem feinen Gespür für das, was gerade gebraucht wird. Es ist mir ein Herzensanliegen, diese Erfahrungen weiterzugeben und Räume für innere Entwicklung, Selbstregulation und Verbindung zu schaffen.